| Wir haben jedem Kind ein Haus gegeben | 
| Eins in der lockenden, rastlosen Stadt | 
| Mitten im quirligen, flirrenden Leben | 
| Elend und Überfluss auf schmalem Grat | 
| Wo Schönheit und Abscheu im Zwielicht verschwimmen | 
| Tröstende Wärme weht und rauer Wind | 
| Wo Irrlichter funkeln und flüsternde Stimmen | 
| Versprechen oder Verhängnis sind | 
| Doch aus Straßenschluchten und dunklen Wegen | 
| Aus Einsamkeit und Enttäuschung heraus | 
| Aus Kummer und Zweifeln, aus dem kalten Regen | 
| Führte auch immer | 
| Führte auch immer ein Weg nach Haus | 
| Wir haben jedem Kind ein Haus gegeben | 
| Eins in den Obstgärten überm Hang | 
| Inmitten von Apfelbäumen und Reben | 
| Erfüllt von Übermut, Spiel und Gesang | 
| Wo Nachbarn über die Hecke grüßen | 
| Reicht jeder jedem die helfende Hand | 
| Da prägt eine Fährte von Kinderfüßen | 
| Zierliche Abdrücke in den Sand | 
| Ein Haus aus Wörtern und Ziegelsteinen | 
| Mit einem Gebälk aus Mühe und Schweiß | 
| Gezimmert mit Kunst und aus Lachen und Weinen | 
| Aus Lust und aus Liedern | 
| Aus Lust und aus Liedern, aus Arbeit und Fleiß | 
| Wir haben jedem Kind Flügel gegeben | 
| Sie flogen weit hinaus in die Welt | 
| Und Fernweh und Lebenslust waren ihr Kompass | 
| Zuversicht ihr Anker und Zelt | 
| Wir haben jedem Kind Wurzeln gegeben | 
| Zusammen gelernt, mit Urvertrauen | 
| In allen Lebensstürmen aus Liebe | 
| Eine Wagenburg um uns zu bauen | 
| Wir haben jedem Kind ein Haus gegeben | 
| Eines nur mit einem Blätterdach | 
| In das sich Mistel und Efeu weben | 
| In allen Wettern ein sicheres Gefach | 
| Aus Flügeln, die kreiselnd zu Boden sinken | 
| Wird neu der Ahorn in jedem Jahr | 
| Und Sonnenlicht wird in Tautropfen blinken | 
| Und Schnee wird fallen im Januar | 
| Ein Haus, umweht von allen vier Winden | 
| Vom Sommer durchglüht, vom Herbststurm umtost | 
| Wir werden einander darin wiederfinden | 
| Und Freude wird da sein, und Freude wird da sein | 
| Und Freude wird da sein und Frieden und Trost |