| Ausnahmezustand | 
| Lola | 
| Ich traf sie in 'nem Imbiss in Dortmund-Nord | 
| es roch stark nach Schaschlik und 'n bischen nach Abort | 
| und sie hiess Lola | 
| L.O.L.A. | 
| Lola | 
| Ich sagte: Darf ich bitten oder woll’n wir erst tanzen? | 
| Sie wurde rot und ruehrte wie ertappte Emanzen | 
| in ihrer Cola | 
| C.O.L.A. | 
| Cola lalalala Lola | 
| Nun seh ich nicht grad aus wie Arnold Mitteregger — | 
| ich fuehre, sagte sie, das klang wie Alfred Dregger, | 
| meine Lola | 
| L.O.L.A. | 
| Lola | 
| Ich bin ja ziemlich bloed, aber so bloed bin ich nicht: | 
| Sie hatte Haare auf den Zaehnen und auch mitten im Gesicht | 
| oh meine Lola | 
| L.O.L.A. | 
| Lola | 
| lalalala Lola | 
| Wir tranken und kamen uns langsam abhanden, | 
| an der Neonroehre hingen vergammelte Girlanden, | 
| wenn ich umfiel, baute sie mich immer wieder auf, | 
| bis sie sagte: So, mein Sohn, jetzt gehn wir zu mir rauf! | 
| Wenn ich voll bin, bin ich kein Fall fuer Carmen | 
| doch sie nahm mich untern Arm, sie kannte kein Erbarmen | 
| meine Lola lalalala Lola lalalala Lola | 
| Ich schrie: Lass mich gehn! | 
| Sie wollte nicht verstehn. | 
| Sie sagte: Nicht mit mir! | 
| Ich sagte: Gut dann eben nicht. | 
| Und bestellte noch Bier. | 
| Ist das nun Liebe oder ist das nur ein schwacher Trost? | 
| Ich sage immer was ich denke und ich sagte: Prost, | 
| auf dein Spezielles, Lola | 
| L.O.L.A. | 
| Lola | 
| Girls heissen Alf und Boys heissen George, | 
| nicht nur in London, sondern jetzt auch schon in Dortmund-Nord | 
| und er hiess Lola | 
| lalalala Lola | 
| Ich war gerade erst zuhause ausgezogen, | 
| ich hatte noch niemals meine Mami belogen, | 
| Lola laechelte nur und fasste mich an | 
| und sagte: Ich bin es laengst — heute wirst auch du ein Mann! | 
| Ich werd gern zur Brust genommen, also bin ich wohl einer. | 
| Ganz sicher bin ich nicht, doch das ist ja heute keiner, | 
| hoechstens Lola | 
| L.O.L.A. | 
| Lola lalalala Lola | 
| Lola (lass gut sein Guenter, | 
| ich muss noch fahrn) lalalala Lola | 
| lalalala Lola | 
| Text: Heinz Rudolf Kunze | 
| Musik: Ray Davies |