| Es gibts nichts zu tun in der toten Stadt
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| Leere Fabriken, wo keiner Arbeit hat
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| Der Hafen ist verlassen — hoffnungslos
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| Er dreht hier noch durch: Was mach ich bloß?!
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| Er hängt den ganzen Tag rum, gehört nirgendwo hin
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| Eins ist ihm klar: Alles läuft ohne ihn
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| Da will er wenigstens Fan sein vom Fußballverein
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| Wenigstens stolz darauf, ein Deutscher zu sein
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| Und gegen Ausländer sein, ist auch schon mal was
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| Endlich weiß er, wohin mit lal seinem Hass
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| Zuerst zog er bloß mit der Flagge zum Spiel
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| Bis er irgendwann zuschlug — das war wie 'n Ventil
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| Vom Opfer zum Täter ist’s 'n kleiner Schritt
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| Noch gestern ein Nichts und heut' marschierst Du mit
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| Bist 'n armes Kind — bist 'n dummes Kind
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| Jetzt stolperst Du mit im braunen Wind
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| Alte Hetzparolen und jetzt gröhlst Du mit
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| Vom Opfer zum Täter ist es ein kleiner Schritt
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| Wenig im Kopf — und nix in der Hand
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| So bleibt er ein Fremde im eigenen Land
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| Dann Brüllt er: Scheißkanacken, das ist mein Deutschland!
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| Und schmiert Hakenkreuze an die Ghettowand
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| Ihn zu kriegen, dazu gehört nicht viel
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| Wenn einer kommt unnd verspricht ihm ein Ziel
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| Irgendein krankes Ziel, nur für 'n Tag oder zwei
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| Oder tausend Jahre — dann ist er dabei
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| Vom Opfer zum Täter ist’s 'n kleiner Schritt
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| Noch gestern ein Nichts und heut' marschierst Du mit
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| Bist 'n armes Kind — bist 'n dummes Kind
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| Jetzt stolperst Du mit im braunen Wind
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| Alte Hetzparolen und jetzt gröhlst Du mit
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| Vom Opfer zum Täter ist es ein kleiner Schritt
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