Lyrics of 100 Jahre - Curse

100 Jahre - Curse
Song information On this page you can find the lyrics of the song 100 Jahre, artist - Curse.
Date of issue: 25.09.2008
Song language: Deutsch

100 Jahre

(original)
Sie wurden vorgewarnt, und doch war sie nicht bereit als die Bomben kam
Vom Wickeltisch die Flucht in den Keller, das nackte Kind im Arm
Ihr Vater hielt die Mutter, zusammengedrängt, Köpfe abgesenkt
Für den Moment in dem die Zerstörung einschlägt in den Zement
Sie hatten vorgesorgt, vorher Wasser gesammelt
In Eimern, die Badewanne gefüllt damit bis zum Anschlag
Auf einmal der erste Einschlag, überall nur Sirenen
Und Erschütterungen, die dem Jungen in ihren Armen das Bewusstsein nehmen
Sie entschloss bewusst zu erleben, sie wusste sie würd noch leben
Um zu sehn wie ihr Sohn erwachsen wird harrt sie aus in dem Beben
Auf einmal ist alles ruhig, die Stille wabert wie Nebel
Sie hört nur sich selber atmen beim raus auf die Straße treten
Die Ohren vom Lärm gelähmt muss sie lernen den Augen zu trauen
Und das Bild das sich ihr erschließt verschließt sie wieder in Trauer
Sie steht versteinert im Hauseingang
Und sieht den Tross von den tausenden Menschen trauernd und still vorbeiziehn
am Haus entlang
Sie kann fast niemand erkennen
Denn der Staub der zerbersteten Bauten liegt wie ein grauer Schleier auf ihnen
Familien sind getrennt und jeder fragt jeden ob er wen kennt
Hinterlässt in den Überresten des alten Hauses Hinweise denn
Es könnte sein dass ein Ehemann Frau und Kinder sucht
So schreibt man «Wir sind bei meiner Tante jetzt und es geht uns gut»
Und auch sie sucht nach dem Mann der ging und verschwand
Irgendwann entstand diese Leere kein Brief von ihm kam mehr an
Doch sie zweifelt nicht, dass er lebt, das Gefühl das die zwei verbindet
Verhindert dass ihre Hoffnung auf Wiedersehn mit ihm schwindet
Sie nimmt das Kind und fasst kurz den Entschluss der für sie bestimmt ist
Sie begibt sich auf die Suche im Wissen dass sie ihn findet
Gott bitte gib uns die Kraft
Um zu ändern was wir können und zu akzeptieren, dass
Manche Dinge einfach sind wie sie sind
Und bitte gib uns die Weisheit sodass wir sehen was der Unterschied ist
Es war kalt da wo sie ihn hielten, die fremde Sprache verriet ihn
Verirrt in Feindesgebiet, in Gefangenschaft, die Hände friern ihm
Es geht ihm nicht mehr so schlecht wie zu anfang, er kommt zurecht
Studiert die Strukturen des Orts, macht mit Zigaretten geschäft
Er ist dankbar dass er noch lebt, überzeugt dass er überlebt
Überlegt sich, wie kann er es schaffen die Zeit hier zu überstehn
Doch er arrangiert sich mit dem was das Schicksal entschied ihm zu geben
Entschied sich gegen die Resignation des Willens zu Leben
Man flüstert einander zu, hin und wieder kommt dieser Zug
Der das viel zu trockene Brot bringt und dann die Kranken abholt
Er nimmt seine Chance und versucht es davonzukommen auf dem Zug
Mit gefälschten Krankenpapieren, es war schwierig, doch das bekommt man schon
Die Fahrt ist ungewiss, wohin bringt man sie jetzt
Seine Hoffnungen im falschen Krankenbett kreisen ums Lazarett
Doch er weiss es kann anders kommen bei dem Schicksal, was weiss man schon
Doch sein Wille bleibt ungebrochen, und unter uns: manchmal reicht das schon
Ihr ganzes Leben war geprägt von Gedanken an andere Menschen
Sie hat es geliebt zu helfen mit Lachen, Worten und Händen
In ihrer Geduld lag Trost für Familie und Fremde
Und keine Reue für Hilfe, auch wenn sie sich selbst verdrängte
Auf dem Sterbebett, die Schmerzen verschlimmert noch durch die Qual
Nicht nur selbst zu leiden, sondern auch den anderen zur Last zu fallen
Doch die Liebe die sie einst gab kam zurück zu ihr jeden Tag
Und das Schicksal ist manchmal seltsam, denn als sie fortging im Schlaf
Hat sie ein letztes mal getan, was ihr so sehr am Herzen lag
Die Familie, die sie so sehr liebt vereint, wenn auch an ihrem Grab
Fast ein ganzes Jahrhundert Leben zu leben erscheint gigantisch
Und im Gesicht dieses Mannes ist Geschichte verankert
Die Falten, die Kaligraphie seiner Chronik, und wenn er lächelt
Dann funkeln die Augen schelmisch unter Brauen die fast weg sind
Seine Frau ist von ihm gegangen und er hofft man siehts ihm nicht an
Denn als Oberhaupt der Familie zählt für ihn Würde als Mann
Doch allein und still mit sich selbst weiss er sein Elan ist gegangen
Manchmal steht er gar nicht erst auf und wenn dann zieht er sich nicht an
Und wenn die Familie ihn fragt, dann kaschiert er Schmerzen mit Scherzen
Er lacht bis die Tränen kommen, wie ironisch, beides von Herzen
Sein immenser Erfahrungsschatz, er spricht weiser mit jedem Wort
Doch um alles leichter zu machen beschränkt er sich auf Humor
100 Jahre kommen ihm so vor wie veronnene Tränen beim Lachen
Denn er weiss es ist Zeit zu gehen doch was kann man machen
Umringt von Fotografien seiner Kinder, Enkel und deren Kinder
Weiss er auf wunderschöne Weise bleibt auch er für immer
-RapGeniusDeutschland!
(translation)
They were forewarned, and yet they weren't ready when the bombs came
Escape from the changing table to the basement, the naked child in your arms
Her father held the mother huddled together, heads bowed
For the moment when destruction hits the cement
They had taken precautions, collecting water beforehand
In buckets, the bathtub filled with it to the hilt
Suddenly the first impact, only sirens everywhere
And tremors that knock the boy in her arms unconscious
She consciously decided to experience, she knew she would still live
To see how her son grows up, she endures the tremor
Suddenly everything is quiet, the silence wafts like fog
She only hears herself breathing as she steps out into the street
Her ears paralyzed by the noise, she has to learn to trust her eyes
And the picture that opens up to her she closes again in mourning
She stands petrified in the entrance to the house
And sees the entourage of thousands of people mourning and silently passing by
along the house
Almost nobody can recognize her
Because the dust of the shattered buildings lies on them like a gray veil
Families are separated and everyone asks everyone if they know who
Leaves clues in the remains of the old house
It could be that a husband is looking for a wife and children
That's how you write "We're with my aunt now and we're fine"
And she too is looking for the man who went and disappeared
At some point this emptiness arose and no more letters from him arrived
But she doesn't doubt that he experiences the feeling that connects the two
Prevents her hope of seeing him again from fading
She takes the child and briefly makes the decision that is meant for her
She embarks on a search knowing that she will find him
God please give us the strength
To change what we can and accept that
Some things just are as they are
And please give us the wisdom so we can see what the difference is
It was cold where they held him, the foreign language betrayed him
Lost in enemy territory, in captivity, his hands are freezing
He's no longer as bad as at the beginning, he's getting along
Studies the structures of the place, deals in cigarettes
He is grateful that he is still alive, confident that he will survive
Thinks how can he manage to survive the time here
But he comes to terms with what fate decided to give him
Decided against the resignation of the will to live
You whisper to each other, every now and then this train comes
Who brings the much too dry bread and then picks up the sick
He takes his chance and tries to get away on the train
With fake medical records, it was difficult, but you get it
The journey is uncertain, where to take it now
His hopes in the wrong sickbed revolve around the hospital
But he knows it can be different with fate, what do you know
But his will remains unbroken, and between us: sometimes that's enough
Her whole life was shaped by thoughts of other people
She loved helping with laughter, words and hands
In her patience was comfort for family and strangers
And no remorse for help, even if it pushed itself aside
On the deathbed, the pain made worse by the agony
Not only to suffer yourself, but also to be a burden to others
But the love she once gave came back to her every day
And fate is sometimes strange, because when she went away in her sleep
Did she do one last time what was so dear to her heart
The family that loves her so much united, albeit at her grave
Living almost a century of life seems gigantic
And there is history embedded in the face of this man
The wrinkles, the calligraphy of his chronicle, and when he smiles
Then the eyes sparkle mischievously under brows that are almost gone
His wife left him and he hopes it doesn't look like it
Because as the head of the family, dignity as a man counts for him
But alone and quiet with himself, he knows his vigor is gone
Sometimes he doesn't even get up and when he does he doesn't get dressed
And when the family asks him, he covers up pain with jokes
He laughs until the tears come, how ironic, both from the heart
His immense wealth of experience, he speaks wiser with every word
But to make everything easier, he limits himself to humor
100 years seem to him like dried up tears when laughing
Because he knows it's time to go but what can you do
Surrounded by photographs of his children, grandchildren and their children
He knows in a beautiful way he stays forever too
-RapGeniusGermany!
Translation rating: 5/5 | Votes: 1

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Artist lyrics: Curse