![100 Jahre - Curse](https://cdn.muztext.com/i/32847563625803925347.jpg)
Date of issue: 25.09.2008
Song language: Deutsch
100 Jahre(original) |
Sie wurden vorgewarnt, und doch war sie nicht bereit als die Bomben kam |
Vom Wickeltisch die Flucht in den Keller, das nackte Kind im Arm |
Ihr Vater hielt die Mutter, zusammengedrängt, Köpfe abgesenkt |
Für den Moment in dem die Zerstörung einschlägt in den Zement |
Sie hatten vorgesorgt, vorher Wasser gesammelt |
In Eimern, die Badewanne gefüllt damit bis zum Anschlag |
Auf einmal der erste Einschlag, überall nur Sirenen |
Und Erschütterungen, die dem Jungen in ihren Armen das Bewusstsein nehmen |
Sie entschloss bewusst zu erleben, sie wusste sie würd noch leben |
Um zu sehn wie ihr Sohn erwachsen wird harrt sie aus in dem Beben |
Auf einmal ist alles ruhig, die Stille wabert wie Nebel |
Sie hört nur sich selber atmen beim raus auf die Straße treten |
Die Ohren vom Lärm gelähmt muss sie lernen den Augen zu trauen |
Und das Bild das sich ihr erschließt verschließt sie wieder in Trauer |
Sie steht versteinert im Hauseingang |
Und sieht den Tross von den tausenden Menschen trauernd und still vorbeiziehn |
am Haus entlang |
Sie kann fast niemand erkennen |
Denn der Staub der zerbersteten Bauten liegt wie ein grauer Schleier auf ihnen |
Familien sind getrennt und jeder fragt jeden ob er wen kennt |
Hinterlässt in den Überresten des alten Hauses Hinweise denn |
Es könnte sein dass ein Ehemann Frau und Kinder sucht |
So schreibt man «Wir sind bei meiner Tante jetzt und es geht uns gut» |
Und auch sie sucht nach dem Mann der ging und verschwand |
Irgendwann entstand diese Leere kein Brief von ihm kam mehr an |
Doch sie zweifelt nicht, dass er lebt, das Gefühl das die zwei verbindet |
Verhindert dass ihre Hoffnung auf Wiedersehn mit ihm schwindet |
Sie nimmt das Kind und fasst kurz den Entschluss der für sie bestimmt ist |
Sie begibt sich auf die Suche im Wissen dass sie ihn findet |
Gott bitte gib uns die Kraft |
Um zu ändern was wir können und zu akzeptieren, dass |
Manche Dinge einfach sind wie sie sind |
Und bitte gib uns die Weisheit sodass wir sehen was der Unterschied ist |
Es war kalt da wo sie ihn hielten, die fremde Sprache verriet ihn |
Verirrt in Feindesgebiet, in Gefangenschaft, die Hände friern ihm |
Es geht ihm nicht mehr so schlecht wie zu anfang, er kommt zurecht |
Studiert die Strukturen des Orts, macht mit Zigaretten geschäft |
Er ist dankbar dass er noch lebt, überzeugt dass er überlebt |
Überlegt sich, wie kann er es schaffen die Zeit hier zu überstehn |
Doch er arrangiert sich mit dem was das Schicksal entschied ihm zu geben |
Entschied sich gegen die Resignation des Willens zu Leben |
Man flüstert einander zu, hin und wieder kommt dieser Zug |
Der das viel zu trockene Brot bringt und dann die Kranken abholt |
Er nimmt seine Chance und versucht es davonzukommen auf dem Zug |
Mit gefälschten Krankenpapieren, es war schwierig, doch das bekommt man schon |
Die Fahrt ist ungewiss, wohin bringt man sie jetzt |
Seine Hoffnungen im falschen Krankenbett kreisen ums Lazarett |
Doch er weiss es kann anders kommen bei dem Schicksal, was weiss man schon |
Doch sein Wille bleibt ungebrochen, und unter uns: manchmal reicht das schon |
Ihr ganzes Leben war geprägt von Gedanken an andere Menschen |
Sie hat es geliebt zu helfen mit Lachen, Worten und Händen |
In ihrer Geduld lag Trost für Familie und Fremde |
Und keine Reue für Hilfe, auch wenn sie sich selbst verdrängte |
Auf dem Sterbebett, die Schmerzen verschlimmert noch durch die Qual |
Nicht nur selbst zu leiden, sondern auch den anderen zur Last zu fallen |
Doch die Liebe die sie einst gab kam zurück zu ihr jeden Tag |
Und das Schicksal ist manchmal seltsam, denn als sie fortging im Schlaf |
Hat sie ein letztes mal getan, was ihr so sehr am Herzen lag |
Die Familie, die sie so sehr liebt vereint, wenn auch an ihrem Grab |
Fast ein ganzes Jahrhundert Leben zu leben erscheint gigantisch |
Und im Gesicht dieses Mannes ist Geschichte verankert |
Die Falten, die Kaligraphie seiner Chronik, und wenn er lächelt |
Dann funkeln die Augen schelmisch unter Brauen die fast weg sind |
Seine Frau ist von ihm gegangen und er hofft man siehts ihm nicht an |
Denn als Oberhaupt der Familie zählt für ihn Würde als Mann |
Doch allein und still mit sich selbst weiss er sein Elan ist gegangen |
Manchmal steht er gar nicht erst auf und wenn dann zieht er sich nicht an |
Und wenn die Familie ihn fragt, dann kaschiert er Schmerzen mit Scherzen |
Er lacht bis die Tränen kommen, wie ironisch, beides von Herzen |
Sein immenser Erfahrungsschatz, er spricht weiser mit jedem Wort |
Doch um alles leichter zu machen beschränkt er sich auf Humor |
100 Jahre kommen ihm so vor wie veronnene Tränen beim Lachen |
Denn er weiss es ist Zeit zu gehen doch was kann man machen |
Umringt von Fotografien seiner Kinder, Enkel und deren Kinder |
Weiss er auf wunderschöne Weise bleibt auch er für immer |
-RapGeniusDeutschland! |
(translation) |
They were forewarned, and yet they weren't ready when the bombs came |
Escape from the changing table to the basement, the naked child in your arms |
Her father held the mother huddled together, heads bowed |
For the moment when destruction hits the cement |
They had taken precautions, collecting water beforehand |
In buckets, the bathtub filled with it to the hilt |
Suddenly the first impact, only sirens everywhere |
And tremors that knock the boy in her arms unconscious |
She consciously decided to experience, she knew she would still live |
To see how her son grows up, she endures the tremor |
Suddenly everything is quiet, the silence wafts like fog |
She only hears herself breathing as she steps out into the street |
Her ears paralyzed by the noise, she has to learn to trust her eyes |
And the picture that opens up to her she closes again in mourning |
She stands petrified in the entrance to the house |
And sees the entourage of thousands of people mourning and silently passing by |
along the house |
Almost nobody can recognize her |
Because the dust of the shattered buildings lies on them like a gray veil |
Families are separated and everyone asks everyone if they know who |
Leaves clues in the remains of the old house |
It could be that a husband is looking for a wife and children |
That's how you write "We're with my aunt now and we're fine" |
And she too is looking for the man who went and disappeared |
At some point this emptiness arose and no more letters from him arrived |
But she doesn't doubt that he experiences the feeling that connects the two |
Prevents her hope of seeing him again from fading |
She takes the child and briefly makes the decision that is meant for her |
She embarks on a search knowing that she will find him |
God please give us the strength |
To change what we can and accept that |
Some things just are as they are |
And please give us the wisdom so we can see what the difference is |
It was cold where they held him, the foreign language betrayed him |
Lost in enemy territory, in captivity, his hands are freezing |
He's no longer as bad as at the beginning, he's getting along |
Studies the structures of the place, deals in cigarettes |
He is grateful that he is still alive, confident that he will survive |
Thinks how can he manage to survive the time here |
But he comes to terms with what fate decided to give him |
Decided against the resignation of the will to live |
You whisper to each other, every now and then this train comes |
Who brings the much too dry bread and then picks up the sick |
He takes his chance and tries to get away on the train |
With fake medical records, it was difficult, but you get it |
The journey is uncertain, where to take it now |
His hopes in the wrong sickbed revolve around the hospital |
But he knows it can be different with fate, what do you know |
But his will remains unbroken, and between us: sometimes that's enough |
Her whole life was shaped by thoughts of other people |
She loved helping with laughter, words and hands |
In her patience was comfort for family and strangers |
And no remorse for help, even if it pushed itself aside |
On the deathbed, the pain made worse by the agony |
Not only to suffer yourself, but also to be a burden to others |
But the love she once gave came back to her every day |
And fate is sometimes strange, because when she went away in her sleep |
Did she do one last time what was so dear to her heart |
The family that loves her so much united, albeit at her grave |
Living almost a century of life seems gigantic |
And there is history embedded in the face of this man |
The wrinkles, the calligraphy of his chronicle, and when he smiles |
Then the eyes sparkle mischievously under brows that are almost gone |
His wife left him and he hopes it doesn't look like it |
Because as the head of the family, dignity as a man counts for him |
But alone and quiet with himself, he knows his vigor is gone |
Sometimes he doesn't even get up and when he does he doesn't get dressed |
And when the family asks him, he covers up pain with jokes |
He laughs until the tears come, how ironic, both from the heart |
His immense wealth of experience, he speaks wiser with every word |
But to make everything easier, he limits himself to humor |
100 years seem to him like dried up tears when laughing |
Because he knows it's time to go but what can you do |
Surrounded by photographs of his children, grandchildren and their children |
He knows in a beautiful way he stays forever too |
-RapGeniusGermany! |
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