| Sag mir warum ich bin, wie ich bin
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| Wenn ich nicht wär, wie ich bin
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| Was würde anders sein?
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| Sag mir warum es ist, wie es ist
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| Wenn es nicht wär, wie es ist
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| Was würde anders sein?
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| Sag mir warum ich bin, wie ich bin
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| Wenn ich nicht wär, wie ich bin
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| Würd es alles besser sein?
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| Würd es alles besser sein?
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| Ich sag:
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| Okay von vorne weg und nur um das ma klarzustellen
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| Ich heiße Samy mit einem M und nicht Samuel
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| Mit einem M denn es kommt aus dem Arabischen
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| Weil ich der Sohn von einem Nordafrikanischen Vater bin
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| Aus dem Sudan, der mir diesen Namen gegeben hat
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| Und deshalb trag ich jetzt diesen Namen mein Leben lang
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| Und wusste lange nicht was er bedeutet, heute weiß ich es
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| Ich hab Mama gefragt und sie sagte: «Der Durchgeistigte»
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| Plötzlich denk ich über sowas nach, weil ich jetz dreißig bin
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| Frag mich manchmal wer ich selber bin und manchmal weiß ichs nicht
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| Und deshalb zweifel ich, denn ich denk mir eigentlich bräucht bis ich es
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| rausgefunden hab wie n Arzt ne Schweigepflicht
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| Bevor ich mich wieder in Scheiße reinreite
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| Damals gings nur darum wie viel Lieder und Reime ich schreibe
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| Doch heute will ich, dass die Reime mich als Menschen reflektieren
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| Aber dazu muss ich, glaub ich, mich als Mensch erst mal kapiern und denk
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| Und du: Frag dich, warum du bist, wie du bist
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| Wenn du nicht wärst, wie du bist, was wär dann?
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| Ich bin zu weich für die Harten, ich bin zu hart für die Weichen
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| Ich bin zu reich für die Armen und bin zu arm für die Reichen
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| Ich bin zu weiß für die schwarzen, und zu schwarz für die weißen
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| Ich habe soviele Zweifel, ich kann es gar nicht beschreiben
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| Ich bin zu dumm für die Schlauen und bin zu schlau für die Dummn
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| Ich bin zu jung für die Alten und bin zu alt für die Jungen
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| Und wenn ich auf der Straße langgeh, drehen alle sich um
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| Haben irgendetwas zu sagen, ich denk: «Haltet den Mund!»
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| Ich weiß, ich bin weder der lustigste, noch bin ich der ernsteste
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| Nicht der ungebildetste doch auch nicht der belehrteste
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| Ich drück mich zwar zu deutsch für die Ausländer aus
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| Aber für die Deutschen seh ich bloß wie n Ausländer aus
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| Und manchmal ist mir dieses zwischen den Stühln bisschen zu viel
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| Und betrachte mich selbst mit gemischten Gefühlen
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| Ich hatte bis ich dreizehn war keinen Plan, wer ich bin
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| Bevor Hip Hop kam, machte alles gar keinen Sinn
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| Denn ich war kein guter Schüler, war kein guter Sportler
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| Und ich hatte auch nicht viel in meinem Sparschweinchen drin
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| Und wuchs auf in nem Viertel voll rich kids, wo du mitkriegst
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| Dass du nix bist, wenn du nix hast, Mann so ist es
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| Es ging um Farbe und Rasse. |
| Es ging um Status und Klasse
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| Nicht was ich sag und mache, nur was ich hab und schaffe
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| Und weil ich zwischen Angebern groß geworden bin
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| Ist klar warum ich selber dann später so geworden bin
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| Denn ich weiß ihr versteht, dass die Scheiße ein prägt
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| Ich musst es selbst erst mal kapiern es war kein einfacher Weg
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| Doch heute weiß ich, dass ne Kette nicht mein Wert definiert
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| Sondern dass ich durch den Konsumwahn meine Werte verlier
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| Mann, ich hab viel Mist gebaut, musste mir Fehler eingestehn
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| Doch musst es selbst erstmal erleben, habs erst später eingesehn
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| Ganz einfach kreuz und quer, kein Schema, kein System
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| Und fang langsam erst an, dieses Leben zu verstehn
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| Bin erwachsen, doch im Herzen noch so jugendlich geblieben
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| Doch ich merke, dass mich viele nicht mehr duzen sondern siezen
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| Hab kein Plan, was kommt, leider steht die Zukunft nicht geschrieben
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| Dieses Ich ist so komplex ich versuch zu kapieren, warum? |