| Das ganze Rudel in einem rollenden Käfig aus Metall und Plastik
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| Der bis unter die Decke vollgepackt ist
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| Eingelegt im eigenen Saft — Sardinenbüchse
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| Wir kleben an den Sitzen
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| Daily Business wir sind auf Tour
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| On the Road to riches, immer linke Spur
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| TomTom behauptet wir hätten bald unser Ziel erreicht
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| Doch ich glaubs erst wenn die Gage mal dür die Miete reicht
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| Einer schnarcht, einer trommelt, einer telefoniert
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| Einer hört Mukke am Laptop und einer meditiert
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| Der Rest plappert gleichzeitig — Radiowerbung
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| Masig geistreiches — der Verkehrsfunk
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| Ohrenbetäubende Motorengeräusche
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| Rund um die Uhr der brummende Wagen
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| Es wär möglich, dass ich bereits schwerhörig bin
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| Denn Alles was ich höre ist mein knurrender Magen
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| So rollen wir durch deine Stadt
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| Zähne fletschend — mach uns besser Platz
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| Wir haben Hunger
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| Und komm uns nicht mit Hummer
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| Denn bis wir satt sind müssen wir noch
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| Viele Kilometerfressen
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| Kilometerfressen
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| Kilometerfressen
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| Kilometerfressen
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| Kilo, Kilometerfressen
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| Kilometerfressen
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| Kiloweise Kilometerfressen
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| Und immer wieder
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| Ziehn wir vorbei an Viehtransportern
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| Und ich denk: «Hmmm, denen gehts wahrscheinlich ähnlich wie uns»
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| Bis auf, dass die heute nichts mehr vorhaben
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| Schleppnetze schaufeln jeden glitschigen Rest
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| Der sich noch in irgendwelchen dunklen Ritzen versteckt
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| Auf Silbertabletts, wir zücken unser glitzerndes Besteck
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| Verschlingen nen Bissen und kippen es weg
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| Verkrüppelte, überzüchtete und vergiftete Lebewesen
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| Verwesen in Käfigen, enden als Leberkäse
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| Du hast mehr Medis in der nächstgelegenen Käsetheke
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| Als in der verdammten Hausapotheke — Bon Appetit!
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| All you can eat Antibiotika und gratis Hormonspritzen
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| Anabolika und Antioxidationsmittel
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| Alles was nicht verboten ist, landet in so´nem Schnitzel
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| Und als Sonderangebote in der Großküche
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| Wieso bitte nimmt dieses Zeug den Umweg über deinen Darmkanal
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| Es könnte auch direkt in die Kloschüssel
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| Denn auch wenn dieser ekelhafte Drecksfras mit Ingwer verfeinert ist
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| Bleibt es immernoch einfach Mist
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| Ich schwör dir, wir fressen dem Rest der Welt die Haars vom Kopf
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| Solang sie uns irgendein Arschloch von Starkoch als Nahrung verkloppt
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| An jeder Raststätte stopft man sich voll
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| Denn der Konsum hilft, wenn man nicht weiß, was man sonst tun soll
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| Das gibt uns ein Gefühl von Sicherheit — oder
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| Denn wir brauchen doch nur mal ne Stunde rumzuhängen
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| Und schon empfinden wir wieder die Unausgeglichenheit
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| Die wir Westeuropäer Hunger nennen
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