| An einem Morgen im Winter kamen sie an
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| Eine Horde von Kriegern, etwa vier dutzend Mann
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| Mit weißen Mänteln, auf denen war
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| Ein rotes Kreuz, leuchtend und klar
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| Aus einem Wagen sprang ein fetter Mann
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| Mit reich verzierter Kleidung an
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| Fünf andere Recken führten ihn dann
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| Zu mir, auf dass er mich betrachten kann
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| «Auf die Knie mit ihm, ein Heide ist er
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| Ihn umzustimmen wird sicher nicht schwer
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| Ich bringe dich zum wahren Gott
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| Und wenn du nicht willst, dann rauf auf’s Schafott»
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| Die anderen Männer schlugen mich dann
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| Zu Boden, da sprach mich der Fette an
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| «Widersage den heidnischen Göttern, du Wicht!»
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| Und einen Ring aus Gold hielt er mir vors Gesicht
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| Du magst verbrennen mein Heim und mein Herz
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| Du magst töten mein Vieh und mein Pferd
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| Du kannst morden im Namen deines Herrn
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| Doch die Seele von mir wirst du niemals bekehren
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| Du kannst mein Leben nehmen im Streit
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| Kannst mich quälen dazu bin ich bereit
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| Du magst mich blenden durch des Feuers Licht
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| Doch den Ring mit dem Kreuz, den küsse ich nicht!
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| Ich weigerte mich und wand mich ab
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| Der Mann mit dem Ring sah auf mich herab
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| Er spie auf mich und fing an zu verkünden
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| Die anderen sollten mein Heim anzünden
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| Mit ernster Miene sagte er dann
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| Dass er mich sicher retten kann
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| Mir den Weg weisen würde zum ewigen Licht
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| «Nein, mein Freund! |
| Das schaffst du nicht»
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| Als mein Heim daraufhin in Flammen stand
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| Und ich mich unter ihren Tritten wand
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| Da hörte ich Schreie laut und klar
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| Von meiner Frau, die noch im Hause war
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| Um Gnade für die Kinder mein
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| Bettelte ich und im Feuerschein
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| Wurde mir klar, sie leben nicht mehr
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| Ich verfluchte das Kreuz und den Fetten so sehr
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| Als sie mich nach Stunden in Frieden ließen
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| Stand ich schwer verwundet auf meinen Füßen
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| Betrachtete stumm den leblosen Leib
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| Meines Sohnes und den von meinem Weib
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| In diesem Moment schwor ich den Eid
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| Die Kreuzträger für das verursachte Leid
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| Wann immer ich einen von ihnen sehe
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| Zu töten, auf dass er zu seinem Gott gehe
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| Du magst verbrennen mein Heim und mein Herz
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| Du magst töten mein Vieh und mein Pferd
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| Du kannst morden im Namen deines Herrn
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| Doch die Seele von mir wirst du niemals bekehren
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| Du kannst mein Leben nehmen im Streit
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| Kannst mich quälen dazu bin ich bereit
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| Du magst mich blenden durch des Feuers Licht
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| Doch den Ring mit dem Kreuz, den küsse ich nicht! |