| Er war Sänger, wie andere Bäcker | 
| Oder Handelsvertreter sind | 
| Er verkaufte sehr gut, denn er hielt sich | 
| An die Sonne, den Mond und den Wind | 
| Seine Welt war so herrlich gerade — | 
| Seine Hemden so weiß und so rein | 
| Und er sang sich, ganz ohne zu zögern | 
| In die Seele des Volkes hinein | 
| Doch ganz plötzlich befiel ihn das Singen | 
| Wie einen ein Fieber befällt | 
| So als hätte sich irgendwas in ihm | 
| Gegen ihn gestellt — | 
| So als hätte sich seine Stimme | 
| Über ihn hergemacht | 
| Und das stumme Gestammel des Sängers | 
| Plötzlich zum Schweigen gebracht! | 
| Ich singe, weil ich ein Lied hab' | 
| Nicht, weil es euch gefällt! | 
| Ich singe, weil ich ein Lied hab' | 
| Nicht, weil ihr’s bei mir bestellt! | 
| Ich singe, weil ich ein Lied hab'! | 
| Es gab viele, die hatten bis dato | 
| Ihr tägliches Brot an ihm | 
| Und sie sahen die Sangesmaschine | 
| Aus ihren Fängen entfliehen | 
| Und die Mädchen verließen den Sänger | 
| Und der Ruhm stieg dem nächsten ins Haupt | 
| Und es wurde ihm einfach alles | 
| Was früher für ihn war, geraubt! | 
| Und so trug man den Sänger zu Grabe | 
| Und ein neuer stieg lächelnd ins Land — | 
| Er verkaufte sehr gut, denn er hatte | 
| Sich besser in der Hand! | 
| Nur von weitem und etwas verschwommen | 
| Schon zu leise, um noch zu besteh’n | 
| Sucht ein Lied sein Recht zu bekommen | 
| Denn man kann es schon nicht mehr versteh’n! | 
| Ich singe, weil ich ein Lied hab' | 
| Nicht, weil es euch gefällt! | 
| Ich singe, weil ich ein Lied hab' | 
| Nicht, weil ihr’s bei mir bestellt! | 
| Ich singe, weil ich ein Lied hab' | 
| Nicht weil ihr mich dafür entlohnt! | 
| Ich singe, weil ich ein Lied hab' | 
| Und keiner, keiner, keiner wird von mir geschont! | 
| Ich singe, weil ich ein Lied hab'! |