| Am Abend bist du wieder mal | 
| Da, wo alle Welt sich trifft | 
| Eine, die du nicht kennst, sitzt neben dir | 
| Und du rauchst und trinkst und sprichst mit ihr | 
| Und weil du’s bei jeder probieren musst | 
| Denkst du, dass du das Richtige tust | 
| Als du fragst, ob sie mit dir kommen will | 
| Und sie sagt nicht ja, sie nickt nur still | 
| Jetzt liegt sie bei dir, du betrachtest sie | 
| Und während du nach Fehlern suchst | 
| Denkst du, dass sie’s mit Allen macht | 
| Und das stört dich schon nach dieser Nacht! | 
| Doch du redest so, bevor sie geht | 
| Als sei es dir gleich, ob ihr euch wiederseht | 
| Auch sie verbirgt, was sie denkt vor dir | 
| Schreibt nur etwas auf und geht aus der Tür | 
| Am selben Abend stehst du doch | 
| Halb betrunken vor ihrem Haus | 
| Sie öffnet, bittet dich herein | 
| Und fast bist du enttäuscht — sie ist allein | 
| Du sagst einen Gruß, achtest auf ihr Gesicht | 
| Doch, was sie denkt, siehst du wieder nicht! | 
| Und du nimmst dir vor, nie mehr zu ihr zu geh’n | 
| Weil du Angst hast, dabei durchzudreh’n | 
| Zwei, drei Tage hältst du’s aus | 
| Dann liegst du wieder neben ihr | 
| So machst du weiter, wochenlang | 
| Verrätst dich nicht und fühlst dich krank | 
| Und du meinst, wenn du sagst: «Du bist blass mein Kind!» | 
| Die Nächte, wenn Andere bei ihr sind | 
| Und wieder prüfst du ihr Gesicht — | 
| Vielleicht weint sie nachts, sie sagt es nicht! | 
| Und dann, du hast es längst gewusst | 
| Triffst du den Anderen bei ihr | 
| Jetzt spürst du zwischen Schmerz und Wut | 
| Recht zu haben — wie weh das tut! | 
| Du nimmst dich zusammen, lächelst sogar | 
| Du redest, aber du denkst nicht klar! | 
| Und du gehst, als du glaubst, dass du schreien musst — | 
| Vielleicht hat sie gewollt, dass du es tust! | 
| Jetzt bist du abends wieder mal | 
| Da wo alle Welt sich trifft | 
| Für dich der Ort, wohin du passt | 
| Seit du dich wieder gefangen hast | 
| Und es wird dir gelingen, nie mehr schwach zu sein | 
| Stets auf der Hut und hart wie Stein! | 
| Und neben dir sitzt wieder so ein Kind — | 
| Eins von denen, die noch kaputtzumachen sind |