Als die Farben langsam älter wurden, vergriff ich mich im falschen Ton
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Sammelte alle vergilbten Blätter, legte sie auf dein‘ verlassenen Thron
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Denn die Angst gehört dem Winter, wenn der Schnee über hundert Fuß hoch liegt
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Die Angst gehört der langen Nacht, als die Sonn‘ zu steigen stets vermied‘
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Ich hab‘ mich bereits dort geglaubt, bin dann aber doch nie dort angekommen
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Fühl mich nicht mehr wie der Frühling, bin doch schon lange irgendwie Herbst
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Gestern hab‘ ich einen Brief bekommen, von einem Freund, den ich vergessen
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wollte
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Er sagte: «Lies‘ zwischen den Zeilen, denn mehr als diese Psalter habe ich nie
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besessen…
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Versprich mir, du wirst die Veränderung sein, die du selbst in dieser Welt
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sehen willst
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Ich wäre selbst gern dieser Mensch gewesen, doch der Mut zum Wandel war niemals
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mein
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Versprich mir, dass du niemals so viel Leid wie ich weder in Winden noch in
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Stürmen sähen wirst
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Und dass du nie als jenes Kind erwachst, das nach Wölfen ruft, die dann doch
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niemals hier erscheinen»
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Denn die Stadt, die ich einst kannte, starb mehr und mehr von Jahr zu Jahr
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Verblasste dort im Schatten der Berge, grub mir ein Grab, das nicht das meine
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war
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Schrieb mir zynische Verse in den Schnee, ein Gedicht, das jemand anderem galt
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Ich bin irgendwann wieder gestolpert, und verlor so meinen letzten Halt
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Denn dort am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer
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Es warnt nur stumm der stete Fall, birgt nur die Schatten toter Finder
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Die großen Städte sind nicht wahr, sie täuschen dich, die Nacht wie den Tag
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Doch war es gleichsam auch die Stadt, die Freiheit und die letzten Stunden
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unserer Jugend barg
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…und begrub meine Liebe zu dir letztlich in einem gläserner Sarg…"
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Doch würde ich heute draußen in der Kälte stehen
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Wäre es dort wohl noch immer wärmer als mit dir
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Denn schon damals als ich dich das erste Mal sah
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Wusste ich, gemeinsam wird dies eine wilde Reise
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Ich glaubte dich gefunden zu haben
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Meinen Hafen in der brausenden See
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Es war nie etwas anderes als Zuversicht und Güte
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Die ich allein in deinen Augen lesen wollte
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Trotzdem hab‘ ich mit dir Dinge gesehen, die Frühlingsmonde vor den Toren
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Die schönsten Abgründe des Lebens, selbst den Tod in seiner knöchernsten Form
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Doch all diese Momente sind schon bald wie Tränen im Regen verloren
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Werden wir uns auf der anderen Seite wiedersehen? |
Wahrscheinlich nicht…
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Alles was nun bleibt ist die Geschichte eines gestohlenen Sommers
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Die Lethargie ist mir geblieben, doch der Regen, er hat aufgehört
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Ich bin einfach nur müde, schleppe mich verstohlen zu den tiefen Wassern
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Bin Schatten wie auch stiller Fluss, denn der Lärm, er hat endlich aufgehört |