| Treten sie ein, meine Damen und Herren
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| Treten sie ein und zögern sie nicht
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| Ein Stehplatz ist immer, immer zu haben
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| Nur das Programm, das sie kamen, zu sehen
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| Es hält sehr selten, was es verspricht
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| Auf den besten Plätzen sitzen leider nicht die besten
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| Und auf den schlechten geht’s kaum anders zu
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| Unsre Manege, sie bleibt heute leer
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| Wir lenken die Lichter auf unsere Gäste
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| Und was wir da sehen, interessiert uns viel mehr
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| Denn ein jeder hat so seine Geschichte
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| Mancher hat keine, dann erfindet er sie
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| Nun lassen sie hören, was haben sie zu sagen
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| Wir schenken ihnen Zeit, doch wir warten nicht gerne
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| Wir schenken ihnen Zeit und vielleicht Sympathie
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| Obwohl erst alle betroffen schweigen
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| Und einer verärgert das Billett zerreißt
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| Beginnen sie plötzlich leise zu reden
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| Der Ton schwillt an, und ein Scheinwerfer kreist
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| Sie schreien sich die Hälse mager
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| Sie rufen ihren Kummer hinaus
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| Und ihre Verzweiflung findet kaum Worte
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| Nur ein stummer alter Mann
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| Nimmt seine Mütze und geht nach Haus
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| Und keiner sagt, was ihm gefallen
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| An der Geschichte, die die seine ist
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| Sie alle rufen ihre Beschwerden
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| Und beklagen, dass es nicht anders ist
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| Als nun die Lampen in Scherben gehen
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| Da stehen sie auf und schlagen sich wund
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| Und in ihr Weinen fällt eine Stimme
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| Die sagt: genug, es wird mir zu bunt
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| Verschwindet und tut was, doch redet nicht mehr
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| Ab morgen seht ihr, was ihr kamt zu sehen
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| Ab morgen läuft wieder das volle Programm
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| Und euren Applaus, den wollen wir hören
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| Er soll das Zelt zum Himmel tragen
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| Und zum Schluss da steht ihr noch stramm
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| Die Feuerwehr kam und löschte, was brannte
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| Und jemand fegte den traurigen Rest;
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| Durchnässt saß ein Kind auf einem Klappstuhl
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| Und wartet noch immer auf das große Fest
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| Es fragt seine Mutter unter Tränen
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| Ob’s einmal so wird wie die, die da schreien
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| Die Mutter wird bös und sagt: lass deine Fragen
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| Lass das Gezeter und lass deine Faxen
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| Werd erstmal erwachsen, werd erstmal wie wir |