| Ich möchte mich gern von mir trennen
|
| wenn möglich auf längere Zeit
|
| es reicht mir, mich näher zu kennen
|
| ich mag mich nicht mehr, tut mir Leid
|
| Ich nahm auf mich leider nie Rücksicht
|
| von mir tief gekränkt steh ich hier
|
| deshalb nehm ich lieber zur Vorsicht
|
| auf läng're Zeit Abstand von mir
|
| Was kann es denn Schwereres geben
|
| als so mit sich selber zu leben
|
| und dieses eben ein ganzes Leben
|
| Ich wünsche mir andere Nerven
|
| ich such mir 'ne andere Haut
|
| der meinen hab ich vorzuwerfen
|
| sie hat mich noch nie ganz verdaut
|
| Ich möchte mit mir nicht mehr zittern
|
| meist schlaflos im eigenen Bett
|
| mit Angst vor der Welt und Gewittern
|
| vor Post auf dem Frühstückstablett
|
| Was kann es denn Schwereres geben
|
| als so mit sich selber zu leben
|
| und dieses eben ein ganzes Leben
|
| Ich mag meinen belgischen Schrank nicht
|
| ich hasse mein Nussbaumklavier
|
| ich mag auch mein Geld auf der Bank nicht
|
| ach wär ich doch gar nicht erst hier
|
| Ich möchte mich gern von mir trennen
|
| wenn möglich auf längere Zeit
|
| dafür würd ich tagelang rennen
|
| egal wohin, Hauptsache weit
|
| Was kann es denn Schwereres geben
|
| als so mit sich selber zu leben
|
| und dieses eben ein ganzes Leben |