1996 hab' ich das Licht der Welt geseh’n
|
Wachte auf im Plattenbau, denn Mama hat das Geld gefehlt
|
Keine Rettung mehr zur Zeit in der Tschechoslowakei
|
Hatten Hunger, aber keiner, der die Rechnungen begleicht
|
Und er sagte, er ist da, später lässt er uns allein
|
Keine Aussicht und ich schwör's dir, es könnt dreckiger nicht sein
|
Zwischen Drogen, Prostitution und Gesetzlosigkeit
|
Wollte sie uns von den Fesseln befreien
|
Also fuhren wir nach Deutschland mit etwas Hoffnung in der Reisetasche
|
Vier Kinder und sie wollte kein’n alleine lassen
|
Du hast gemacht, was du musstest, Mum
|
Andre wär'n daran kaputt gegang’n
|
Papa lügt mich ständig an und sagt mir: «Ich lieb' dich, mein Schatz»
|
Aber Papa ist betrunken und weiß nicht, was er macht
|
Überall Whisky und Schnaps, sitz' im Zimmer bei Nacht
|
Wieder mal Krach, hör' sie streiten und aus Liebe wird Hass
|
Siehst du, wie tief ihre Wunden sind?
|
Wenn der Mann, der sich dein Vater nennt, auf einmal deiner Mutter droht,
|
sie umzubringen
|
Danke Papa, danke dir
|
Meine Freunde hatten Angst vor dir
|
Sah, wie alles seinen Glanz verliert
|
Wir sind gegangen und nie wieder gekommen
|
Anstatt mir meinen Wert zu zeigen, hast du ihn mir genommen
|
Warum bist du nur so seltsam? |
Warum kannst du dich nicht ändern?
|
Du nanntest dich mein Vater, doch für mich bist du ein Fremder
|
Immer im Rausch und die Lichter geh’n aus
|
Drei Jahre Anklage wegen Kindesmissbrauch
|
Das allerletzte Mal vor Gericht geseh’n
|
Doch es fiel mir so schwer, dir ins Gesicht zu seh’n
|
Wir standen wieder mal allein da, hat der Weg sich gelohnt?
|
Nacht-und-Nebel-Aktion, wir warn’s vom Leben gewohnt
|
Haben alles, was wir hatten, in dein’n Kleinwagen verstaut
|
Plattenbau, raus aus Papas Einfamilienhaus
|
Aber trotzdem immer dankbar, auch wenn eine Menge fehlt
|
Viele Krisen, doch wir blieben auf dem rechten Weg
|
Sie gab alles, denn sie wollt uns immer lächeln seh’n
|
Mama ging putzen, damit es uns nicht dreckig geht
|
Von ihrem letzten Geld holte sie die erste Cam
|
Von der ersten Cam kam’n auch die ersten Fans
|
Von den ersten Fans kam auch der erste Benz
|
Auch wenn sie mich das Letzte nennen, setzte ich als erste Trends
|
Diszipliniert, hab' mein Image kreiert
|
Bin nicht wie ihr, hab' mich nie angepasst, jetzt woll’n sie kopier’n
|
Neue Schule, aber was für ein Gefühl, wenn sie dich auslachen
|
Und du zum Lehrer gehst und die das auch machen
|
Ich hielt mein’n Fokus und der Rest war mir egal
|
Mit Minirock ins Sekretariat
|
Und der Lehrer, der mich fragt, warum denn mein Klamottenstil so offen ist
|
Wenn er nur wüsste, dass ich innerlich verschlossen bin
|
Ein paar Jahre später kam’n die ersten Manager
|
A&Rs, Verträge hier, Verträge da
|
Songs in den Charts, aber das Konto am Arsch
|
Sie hab’n nach Fotos gefragt wie bei 'nem Hollywoodstar
|
Sie woll’n mein Leben kritisier’n, aber reden nicht mit mir
|
Hab' Gewinne verdoppelt und so Probleme minimiert
|
Meine Brüder früh verlor’n, also erzähl nix von Problemen
|
Deswegen könnt ihr haten, denn ich hab' eh nix zu verlier’n
|
Ich wollte nie sein wie ihr, keiner hat’s verstanden
|
Keiner von den Freunden und keiner von den Verwandten
|
Nur meine Mutter hat immer hinter mir gestanden
|
Ließ mich blenden von falschen Diamanten
|
Jede Nacht dafür gebetet, genau als keiner da war
|
Schickte Gott mir einen Adler
|
Danke Drilon, ganz egal, was passiert
|
Du stehst hinter mir so wie ich hinter dir
|
Sie hab’n kein’n Plan, auf wie viel’n Bühnen ich stand
|
Psychisch erkrankt, hört auf, ich bin müde verdammt
|
Sah das Böse in den Menschen, denn sie lügen dich an
|
Ich nehm' die ganzen Puzzleteile und füg' sie zusamm’n |