Song information On this page you can find the lyrics of the song Er war wie ich, sagt man, ein Bösewicht, artist - Klaus Kinski.
Date of issue: 31.12.2002
Song language: Deutsch
Er war wie ich, sagt man, ein Bösewicht |
Er war, wie ich, sagt man, ein Bösewicht. |
Ich aber sage euch, das gibt es nicht, |
daß noch ein andrer so berühmt sein kann |
wie ich. Ihr tut ihm unrecht, dem Barbier. |
Er war in jedem Fall ein Edelmann |
und gab statt drei Dukaten lieber vier, |
wenn er an einem Mädchen seine Freude fand, |
der kleine Herr Ranunkel aus Brabant. |
In seiner Jugend hatte er nur das, |
was er beim Baden sah im Spiegelglas. |
Im Sommer war der Wald sein Nachtgemahl, |
und nährte ihn mit Wurzelwerk und Tau. |
Und auch im Winter war es ihm egal, |
ob er im Fuchsloch oder Ziegelbau |
für seinen Kopf ein warmes Lager fand, |
der kleine Herr Ranunkel aus Brabant. |
Ja, er erfuhr sehr früh, daß in der Stadt |
nicht jeder gleich ein stolzes Reitpferd hat. |
Da wurde er der letzte Knecht im Stall, |
und hat sich den Betrieb erst einmal angesehn, |
und konnte gleich dem ersten Sündenfall |
in seiner armen Haut nicht widerstehn, |
weil er das Stehlen ganz natürlich fand, |
der kleine Herr Ranunkel aus Brabant. |
An einem breiten Fluß sah er ein Schiff |
gestrandet wie auf einem Felsenriff. |
Er hat es flottgemacht und wollte gleich |
ins weite Meer hinaus und fand sie nie, |
die grüne Insel auf dem großen Teich, |
nur Wind, der wild nach seinem Leben schrie, |
weil er den Kniff beim Segeln nicht verstand, |
der kleine Herr Ranunkel aus Brabant. |
Und als er immer kühner wurde und |
auch mit dem Messer stach, der freche Hund, |
hat ihn der Club zum Hauptmann ausgewählt. |
Da war er im Lateinischen Quartier |
wohl nur zum Schein ein hurtiger Barbier |
und hat die Männer alle abgekehlt, |
die man am Fluß mit leeren Taschen fand, |
der kleine Herr Ranunkel aus Brabant. |
Und als er seinen Lohn dafür bekam |
und hängen sollte am Platz von Notre-Dame; |
da haben sich die Frauen aus der Stadt |
zum Bürgermeister auf den Weg gemacht |
und taten schließlich auch das Feigenblatt |
noch ab und sagten, daß er jede Nacht |
bei ihnen war, der da beim Henker stand, |
der kleine Herr Ranunkel aus Brabant. |
Da hat der Rat ihm nur das Fell verrbannt |
und wieder in den Wald verbannt. |
Und wenn ihr glaubt, |
daß er schon längst vor Qual |
verhungert ist, habt ihr noch immer nicht |
kapiert, daß man im Wald auch ohne Licht |
die Haselnüsse pflücken kann, zumal |
er diese Liebe noch viel schöner fand, |
der kleine Herr Ranunkel aus Brabant, hä?? |